Strahlfäule

Als Strahlfäule wird die fäulnisartige Auflösung des Strahls bei einem Pferdehuf genannt. Das Problem beginnt in der Regel von der mittleren Strahlfurche aus. Der Strahlbereich wird weich, sieht käsig ais und riecht sehr schlecht. Als Ursache kann in fast allen Fällen mangelnde Pflege oder schlechte resp. nasse Einstreu als Grund angesehen werden. Man beachte, dass der Ammoniak (NH3) im Urin des Pferdes der grösste Feind seiner Hufe ist. NH3 zerstört das Eiweiss aus welchen die Hufwände aufgebaut sind. In der Folge werden durch die entstehende Strahlfäule Hufwände, Strahl- sowie auch der Ballenbereich erheblich geschwächt.
 

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Im schlimmsten Falle beginnt der Strahl im Ballenbereich zu bluten. Eine solche Situation gefährdet das Leben eines Pferdes und muss als Notfall angesehen werden. Eine Blutvergiftung oder Phlegmone könnte die Folge davon sein. Der Beizug eines Tierarztes ist in diesem Falle angezeigt. Ferner ist die Tetanusschutzimpfung des Pferdes zu überprüfen.

Essig zum Vorbeugen von Strahlfäule

Bei schlechten Hufwänden oder fauligem Strahlbereich wirkt purer Essig als Wundermittel. (Vorsicht nicht bei offenen Wunden anwenden). Auch prophylaktisch  sollte Essig verwendet werden. Unser Tipp: Nacvh jedem Hufauskratzen die Hufunterseite  mit purem Essig besprayen. Das Allerweltsmittel Essig neutralisiert Ammoniakrückstände und wirkt dem Befall der Hufunterseite vor schädigenden Bakterien sprich Strahlfäule entgegen. 

Vor der Kombination Strahlfäule zusammen mit der Erkrankung der Weissen Linie/White Line Disease (WLD) können wir nur eindringlich warnen. Die Hornwände verlieren vollends ihre Stabilität und "krachen zusammen". Was in diesem Falle die Strahlfäule nicht schafft, erledigen zuverlässig die Bakterien der WLD (siehe dazu unsere Rubrik "White Line Disease"). Es versteht sich von selbst, dass hier normaler Essig nichts mehr ausrichten kann. Die Behandlung von Strahlfäule ist mit dem gleichen Mittel wie dem gegen White Line Disease anzugehen.

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Im obigen Bild haben wir einen perfekten Strahlfäule-Kandidat! Obwohl der Huf trocken erscheint, ist die Situation in keiner Art und Weise zu unterschätzen. Der Zwanghuf mit den hohen Trachten - eine Hufpflege ist hier dringend angesagt - kann so nicht richtig gepflegt werden. Der Besitzer hat bei einem solchen Huf keine Möglichkeit die tiefe Strahlfuche zu reinigen. Bricht hier einmal die Strahlfäule aus, muss mit grösseren Problemen gerechnet werden - ganz abgesehen davon, dass das Pferd so nicht stehen darf. Hier herrscht dringender Handlungsbedarf!

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Dieses Pferd ist mit massiver Strahlfäule in uns eingetroffen. Das Pferd ging diffus lahm und seit der letzten Hufpflege war längere Zeit verstrichen. Das Bild zeigt den Huf nach der ersten groben Reinigung. Die Sohle vor der Strahlspitze sieht irgendwie komisch aus...

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Der gleiche Huf wie oben.

Nach dem 1. Ausschneiden zeigte sich folgendes Bild: Die Hufe waren lange Zeit nicht mehr ausgeschnitten worden. Dadurch entstanden Drücke auf der Sohle selbst - gut zu sehen an den roten Flecken (Hämatome) - was schlussendlich zu einem Abszess im Zehenbereich führte. Normalerweise gehen Pferde in dieser Situtation deutlich lahm. Dies war jedoch hier nicht der Fall. Gut zu erkennen ist der Ausfluss von Eiter in der Abszessregion. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Strahlfäule wesentlich zur Ausbildung des Abszesses beigetragen hat!


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Zu unserer Ueberraschung kamen im Abszessbereich noch unerwartete Bewohner (Maden) zu Vorschein. Wie gut wurde zu diesem Pferd gesehen? Ein Pferd würde seine Hufe - wenn es nicht in manchen Fällen schonungslos ausgeliefert wäre - niemals derart verfaulen lassen! Solche Missstände kommen auch nicht von heute auf morgen.

Wir können nur nochmals an alle Pferdebesitzer appellieren die Pflege der Hufe ernst zu nehmen, diese regelmässig ausführen zu lassen, und selbst grössten Wert auf die Pflege zu legen! Die Hufe Ihre Pferdes müssen so trocken wie möglich stehen und regelmässig ausgekratzt werden.

Ihr Pferd wird es Ihnen danken!